Sven Kuballe

Rally Rewind - Eine visuelle Reise durch die Rallye-Welt der 80er

Die Idee

Menschen und Maschinen teamweise in wilder Hatz sowohl gegeneinander als auch gegen Schlaglöcher, Wasserpfützen und hügelige Pisten antreten zu lassen – das war das Konzept der Rallye-Meisterschaften in den 80er-Jahren. Verdreckt und verschwitzt standen die Sieger nach jeder Tour auf dem Treppchen, nicht selten lädiert, aber immer mit einem Ausdruck seliger Zufriedenheit im Gesicht. Sie hatten es schließlich geschafft, die unwegsamsten Strecken in bestmöglicher Zeit zu bezwingen – unterstützt durch brachiale Motorleistung zwar, aber vornehmlich durch fahrerisches Können und durch Teamgeist. Anders als die Formel-1-Meisterschaften jener Zeit waren die Rallye-Wettkämpfe weniger von hartem Konkurrenzdenken als vielmehr von einem kollegialen Miteinander geprägt. Zu den Teams gehörten im Übrigen auch weibliche Teilnehmer; Frauen am Steuer eines Boliden waren in der Rallye-Welt schon damals nichts Ungewöhnliches. Die Zuschauer feierten die verschwitzten Motorhelden und -heldinnen stets frenetisch, aber die eigentlichen Stars waren die Autos – jene komplett mit Werbeaufdrucken versehenen und zum Teil grotesk mit Flügeln und Spoilern bewehrten Geschosse, die die meisten Fans an der Strecke selbst gern gesteuert hätten. Aus der immer noch anhaltenden Faszination für diese Spektakel heraus entstand die Serie „Rally Rewind“. Mit ihr kann jeder Betrachter und jede Betrachterin noch einmal in das Gefühl eintauchen, das er oder sie als Kind vor dem Fernseher hatte, wenn der von den Reifen aufgewühlte Dreck in die Kameras spritzte und die Menschen vor den heranrasenden Autos zur Seite sprangen. Als Letzte wichen stets die Fotografen der Automagazine – sie riskierten oft ihr Leben, um spektakuläre Schnappschüsse abliefern zu können. Das alles gehörte zum Spirit einer richtigen Rallye.

Das Bildkonzept

„Rally Rewind“ zeigt die Welt des Rallye-Motorsports in eindrucksvollen Bildern. Konzeptionelle Grundlage ist die charakteristische Rallye-Fahrzeug-Optik, die durch die Primärfarben und Schriftzüge der Sponsoring-Partner geprägt war. Oft wurde die jeweilige Fahrzeugform bei der Beklebung berücksichtigt, sodass sich interessante gestalterische Effekte ergaben. Die mehrfach aufgeklebten Startnummern vervollständigten schließlich das Bild, genauso wie der Schmutz, der jedem Fahrzeug nach ein paar Runden anhaftete. Die Bilder der Serie sind jeweils ein Zusammenspiel aus großen Flächen, knalligen Farben und einer plakatartigen Typografie. Schwungvolle Linien verleihen jedem Werk einen dynamischen Charakter, die Streifen und die Startnummern erinnern an die typische Fahrzeug-„Kriegsbemalung“. Dieses fein abgestimmtes Zusammenspiel aus Handwerk, Grafik und Kunst führt den Betrachter zurück in die 70er- bzw. 80er-Jahre und lässt den Rallye-Motorsport der damaligen Zeit mit seinem rauen Charme, seinen topografischen Unebenheiten und seinem hellen Glanz wieder aufleben.

Die Technik

Im ersten Schritt auf dem Weg zur perfekten Rallye-Impression wird die Leinwand bedruckt, und zwar mit typischen Motiven aus der Rallye-Welt. Die Motive sind von Wiederholungen bestimmter Bildelemente und von der Herausstellung prägnanter Details gekennzeichnet. Diverse Filter und gezielt hervorgehobene Farbkontraste sorgen für eine gewisse Verfremdung, die die Eigenständigkeit der Motive erhöht. Im zweiten Schritt werden einzelne Bildpartien mit Sprühlacken und Acrylfarben veredelt. Die von Hand aufgebrachten Farben werden dabei sorgfältig auf die im Hintergrunddruck enthaltenen Farben abgestimmt. Dieses Aufbringung der künstlerischen Elemente geschieht in mehreren Durchgängen.

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